Karriereberatung "VDI" - Personalprofis geben Karriere-Tipps

Karrieretelefon - Auswertung

karrieretel_1310.jpg

 

Sie beantworteten die Fragen der Leser (v. l.):

Hans-Georg Kluczniok (TÜV Rheinland Group, Köln)

Guido J. Leyh (Guido Leyh & Partner, Hamburg)

Peter Schöler (Viega, Attendorn)

Foto: Zillmann


Personalprofis geben Karriere-Tipps
VDI nachrichten, Düsseldorf

Elternzeit und dann verschweigen? Auf keinen Fall, empfiehlt einer der Experten. Bei einer Bewer­bung den eigenen Wert fürs Unternehmen herauszustellen, ist ein weiterer Tipp – einer von vielen während des letzten Karrieretelefons.

Ich habe das Gefühl, dass ich auf meine Bewerbungen als Mutter von zwei Kindern vor allem deswegen nicht in die engere Auswahl komme.

Meine Empfehlung: Kommunizieren Sie in Ihrem Bewerbungsschreiben ganz deutlich, dass die Kin­der mit Blick auf Ihre Beschäftigungszeiten kein Handicap darstellen. Die Kinderbetreuung beispiels­weise durch Großmutter oder Kinderfrau sollte so organisiert sein, dass sich die Arbeitszeiten nicht auf fünf halbe Tage, sondern auf drei ganz Tage in der Woche verteilen lassen.

Nach einer Elternzeit von 1 ½ Jahren will ich als 41-Jähriger wieder ins Berufsleben einsteigen. Wie kann ich dies in den Bewerbungsprozess einfließen lassen?

Sie müssen mit dieser Situation aktiv und offen umgehen. Wichtig ist es, nachvollziehbar zu begrün­den, warum Sie als Vater diese Elternzeit genommen haben. Bedenklich wäre es, diese Zeit im schriftlichen Lebenslauf zu verschleiern oder im Vorstellungsgespräch nicht nennen zu wollen. Jeder Personalprofi wird diese Lücke nach kurzer Zeit entdeckt haben.

Mein Traineeprogramm werde ich in Kürze beenden. Nun droht plötzlich eine Entlassungs­welle. Wie soll ich darauf reagieren?

Eine Variante wäre hier, zunächst ein Personalentwicklungsgespräch im Haus zu führen. Mit der Teil­nahme und dem Abschluss des Traineeprogramms gehören Sie zur Elite des Unternehmens. Sie kön­nen deshalb davon ausgehen, dass Ihre Firma mit Ihnen die kommenden schwierigen Schritte planen will. Sollten Sie aber trotz des Gesprächs keine klare Perspektive erkennen oder es sogar zu keinem Treffen kommen, müssen Sie schnell handeln und sich nach einem neuen Job umsehen.

Kurz vor dem Abitur stelle ich mir die Frage, ob ich mich für ein Wirtschaftsingenieur-Studium entscheiden soll oder doch lieber für Physik und die Wirtschaftswissenschaften als Fernstudium belegen soll.

Diese Entscheidung ist natürlich abhängig von den eigenen Stärken und Interessen. Eine pauschale Aussage ist hier nicht möglich. Grundsätzlich gilt aber, dass ein ordentlich und engagiert durchge­führtes Studium viel Zeit in Anspruch nimmt. Das Wirtschaftsingenieur-Studium ist ein hochwertiges und anspruchsvolles Studium, das beide Interessensgebiete abdeckt und auch durch eine große Pra­xisnähe überzeugt.

Leider bekomme ich auf meine Bewerbungen bisher nur Absagen. Ich studiere Wirtschaftsin­formatik und werde mein Studium bald abschließen.

Die erste Hürde sind die Bewerbungsunterlagen. Stellen Sie sicher, vielleicht auch nach Konsultation von entsprechenden Fachleuten, dass Ihre Unterlagen aussagekräftig, die Angaben vollständig sind. Schulabschlussnote, Studienschwerpunkte, Praktika, Auslandsstudien und die voraussichtliche Dip­lom-Note beispielsweise dürfen nicht fehlen. Außerdem ist es unerlässlich, den eigenen Nutzen für das Unternehmen darzustellen. Sie sollten auch versuchen, Ihre Bewerbung nicht nur in den Zielbranchen, sondern auch bei Unternehmensberatungen zu platzieren.

G. Frechen